Hangout Spot

Die städtische Umgebung nachhaltiger und lebenswerter für ihre Bewohner gestalten.

Wie kann mit nachhaigem Design etwas im öffentlichen Raum verbessert werden? 

Welche Probleme oder Unstimmigeiten gibt es an Orten in oder um die Stadt?

Wo kann als Designer angesetzt werden, um die städtische Umgebung lebenswerter zu gestalten?

Während meines Auslandssemesters in Jerusalem hatte ich als Tourist eine unvoreingenommene Meinung zu der Stadt.

Dabei konnte ich vor Allem beobachten, dass es dort, sowie in anderen Städten, kaum Möglichkeiten gibt sich bequem im urbanen Raum aufzuhalten. Trotz diverser ungenutzter Plätze, an denen unter anderem Musik gespielt wird und sich Menschen in Einkaufsstraßen tummeln. Mein Konzept sollte diesen ungenutzten Platz mit einem modularen „Hangout Spot“ füllen und dazu beitragen, dass man sich gerne auch länger alleine oder in Gruppen in der Stadt aufhält. Das Prinzip des modularen Systems kann auf verschiedene Städte übertragen werden.

Die Idee

Öffentliche Plätze werden in den Städten meist zentral angelegt, aber haben keinen Weiteren nutzen. In Einkaufsstraßen befinden sich dutzende Geschäfte nebeneinander, doch der Raum dazwischen bleibt ungnutzt. Auch an Strandpromenaden, in Parks oder an Flüssen kann man selten entspannt irgendwo sitzen oder liegen. Dieser Platz sollte besser gestaltet werden und durch eine bequeme Sitzgelegenheit die Möglichkeit bieten sich länger an einem Ort aufhalten zu wollen und die Stadt nicht nur als hektischen Ort wahrzunehmen.

Wo halten sich Menschen am Liebsten auf?

Um zu verstehen was die Menschen bei einem Hangout Spot benötigen suchte ich nach Inspiration und beobachtete wie Leute „abhängen“. 

Mein Ziel war es mehr Komfort, Bewegung und Spaß in die urbane Umgebung zu bringen.

  1. Abstand
    Ist man alleine möchte man nicht zu nah bei Anderen sitzen. Auch als Gruppe möchte man am Liebsten unter sich bleiben. 
  2. Menschen
    Trotz eines Abstands zu anderen Menschen halten sich Menschen am Liebsten dort auf, wo andere Menschen sind. 
  3. Schutz
    Man möchte sich unbeobachtet fühlen und nicht „auf dem Präsentierteller“ sein. Deswegen soll ein Schutz geboten werden.
  4. Bequemlichkeit
    Um sich gerne an dem Ort aufzuhalten, sollte dieser vor allem gemütlich sein und eine Sitz- oder Liegeposition ermöglichen.
  5. Eigener Platz
    Es soll die Möglichkeit geben etwas zurecht zu rücken/zu verändern und den Platz für eine Zeit zu „seinem Platz“ zu machen
  6. Bewegung
    Im Gegensatz zu starren Sitzmöglichkeiten im öffentlichen Raum sollte das Konstrukt in Bewegung sein und Spaß machen.

Erster Entwurf

Auf Basis meiner Beobachtungen und Parameter die ich mir gesetzt habe entwickelte ich einen ersten Entwurf.

Die Grundidee ist ein modulares System, das auf verschiedene Plätze, Einkaufsstraßen, Prommenaden usw. anwendbar ist.

Hängematten und Liegeflächen für Einzelpersonen, sowie Gruppe sollen zwischen Stäbe gespannt werden und so ein Gesamtkonstrukt ergeben. Das Konstrukt bietet die Möglichkeit anonym aber doch gemeinsam abzuhängen. 

Es sollte drei verschiedene Größen/Formen geben. 

Ein dreieckiges Netz, welches an zwei Stangen unten und an einer oben befestigt wird und eine Liegefläche für mehrere Personen bietet. Eine große Hängematte, die an vier Stangen wie eine Schaukel befestigt ist bewegten Spaß für mehrere Personen bietet. Eine kleine Hängematte, die zwischen zwei Stangen gespannt wird und für Einzelpersonen gedacht ist.

Außerdem können verschieden große Sonnensegel zwischen den Stäben gespannt werden um Schatten und Schutz zu spenden. Das Konstrukt soll ein „Spielplatz für Kinder und Erwachsene“ sein und flexibel genutzt werden können. 

Die Stäbe und drei verschiedenen Netzgrößen passen in ein Raster und können somit je nach Größe des Platzes unterschiedlich verteilt werden. 

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Die Umsetzung

Die Netze der Liegeflächen werden gewebt und sind wetterfest, da sich hier kein Regen ansammeln kann. Aus dem selben Netzmaterial werden die Sonnensegel mit einer anderen Technik gewebt. Sie spenden Schatten und Schutz. Damit das System nicht den Platz versperrt, werden die dreieckigen Netze so gespannt, dass an unter ihnen her laufen kann. Das Konstrukt ist verwinkelt und bietet so an es zu erkunden und sich einen passenden Platz zu suchen. Zwischen den Stäben werden Lichter angebracht, damit der Platz auch Nachts beleuchtet werden kann.

Die Seile der Netze werden mit Karabinern in den Connectorn befestigt. So sind sie vor Diebstahl geschützt. Die connector lassen sich von der Höher verstellen, sodass sich der Nutzer die Höhe seiner Hängematte selbst einstellen kann und den Liegeplatz zu „seinem Platz“ werden lässt.

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Städtischer Kontext

Das Konzept lässt modular auf verschiedene Städte und Plätze übertragen. Auch in der Auswahl der Materialien, Farben und Anordnungen kann individuell auf die unterschiedlichen Gegebenheiten eingegangen werden.

Sollte der Hangout Spot an der Strandpromenade in Tel Aviv genutzt werden, könnten die Netze z.B. blau und die Sonnensegel weiß gefärbt sein und somit an Wellen erinnern. Die Stäbe aus Holz erinnern an Schiffsmasten.

In Münster könnten die Netze die Sandsteinfarben der Giebelhäuser in der Stadt aufnehmen und die Masten in … gefärbt sein. Somit ist zwar das selbe Prinzip in verschiedenen Städten vertreten aber jede Stadt hätte dennoch seinen eigen abgestimmten Hangoutspot.